Albträume in Fuckmoll.
Verwischter Geisterhausblues und grimmige Oden an Verblichene.
Das ist jetzt wieder so einer. Einer, der aussieht, als käme er aus dem Kohlebergwerk. Dabei stammt er von dort, wo sie es sich leisten können, zum Spaß so auszuschauen, aus Berlin. Er heißt Dennis Grimm und arbeitet als Brother Grimm.
Seinen Geisterhausblues spielt Grimm mit grimmigen Rhythmen, anämischen Gitarren und einem Gesang, dem man straffrei einen Nachtwächterjob in einer Tuberkuloseheilanstalt andichten darf. Es klingt also ziemlich interessant, wenn er I Am Afraid of Germany singt, Brothers and Sisters beschwört oder die Kompostierungsaufforderung
Sein Album „King for a day cool for a lifetime“ bietet dunkelgrau gefärbten Songwriter-Rock, der mit reduzierten Arrangements knietief im Blues watet. Allerdings nicht in der klassischen Spielart, sondern in der krachigen Interpretation, wie man sie etwa von australischen Acts der 1980er-Jahre kennt.